Kleine Computergeschichte – Teil 1: Der LC80

Die meisten Menschen in meinem Umfeld haben schon die dritte, vierte oder x-te Generation von Computertechnik im Gebrauch. Ich erinnere mich noch an meinen ersten  Computer. Eigentlich war es nicht der erste, wenn man die Taschenrechner der Schul- und Studienzeit als Computer bezeichnen würde.

Es war ein LC80. Ob man dieses Stück Technikgeschichte der DDR als Computer beszeichnen kann oder nicht bleibt eine Frage der Definition. In jedem Fall handelt es sich um einen Lerncomputer. Das wird vielen Menschen nichts sagen.

LC80 bezeichnet einen Lerncomputer, der in der DDR  ab 1982 hergestellt wurde (Hersteller: VEB Kombinat Mikroelektronik Erfurt). Man hatte zu dieser Zeit sicher andere Vorstellungen davon, was man als Lerncomputer bezeichnet, als heute. Der in der DDR als U880 bezeichnete Mikroprozessor (heute würde man CPU sagen) war ein pinkompatibler Clone des Prozessors Z80 der Firma Zilog. Basierend auf diesem Prozessor wurde ein erheblicher Teil der ersten Generation der in der Fläche verfügbaren Personalcomputer, meistens mit dem Betriebssystem CP/M ausgetattet, vermarktet.

Davon war der LC80 jedoch Lichtjahre entfernt. Man muss allerdings auch sagen, daß er nicht als PC konzipiert war. Es handelte sich um einen Lerncomputer. Zum Kennenlernen des Prozessors, seiner Befehle und zum Erstellen von Programmen auf der Basis des Maschinencodes war dieses System konzipiert und bestens geeignet.

Mit einem Schmunzeln erinnere ich mich noch sehr gerne daran, wie meine Tochter, damals noch nicht einmal fünf Jahre alt, sehr schnell die Folge von Tastatureingaben beherrschte um diesem kleinen „Computer“ das im Monitorprogramm „eingebaute“ Musikstück „Popcorn“ zu entlocken.

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