Nicht nur das Angebot besonders preiswerter Lebensmittel und anderer Artikel des tägliche Bedarfs scheinen zum Geschäftsmodell eines großen Discounters zu gehören. Wahrscheinlich gehört das Abschleppen von Fahrzeugen auf dem Kundenparkplatz dazu.
Anders kann man es nicht empfinden, wenn man folgenden Sachverhalt zur Kenntnis nimmt:
- Das Fahrzeug wurde am 10.11.08 um 09:30 Uhr auf den Parkplatz vor dieser Filiale abgestellt. Weder Einfahrten noch Behindertenparkplätze wurden benutzt, sondern ein ganz normaler Parkplatz
- Gegen 18:00 Uhr am gleichen Tag stellte ich fest, dass mein Fahrzeug nicht mehr auf dem Parkplatz stand
- Die Filialleiterin erklärte auf Nachfrage, dass mein Auto möglicherweise abgeschleppt wurde und verwies auf ein Hinweisschild mit der Telefon-Nr. 0180500xxxx, die ich anrufen möge um näheres zu erfahren
Beim Anruf besagter Telefonnummer fand folgender Dialog statt (Gedächtnisprotokoll, 10.11.08 18:10 Uhr):
AB: „Barthel, Albrecht Barthel. Kann es sein dass Sie mein Fahrzeug abgeschleppt haben?“
Gesprächspartenrin: „Bitte nennen Sie das Kennzeichen des Fahrzeuges.“
AB: „TF-y xxx“
Gesprächspartenrin: „Wo war denn das Fahrzeug abgestellt?“
AB: „Auf dem Parkplatz neben der xxx-Filiale in der xxxxxx Straße in Berlin Kreuzberg.“
Gesprächspartenrin: „Sind Sie der Halter des Fahrzeuges?“
AB: „Ja“
Gesprächspartenrin: „Ja, Ihr Fahrezug wurde abtransportiert.“
AB: „Und wie komme ich nun wieder zu meinem Auto?“
Gesprächspartenrin: „Ich benötige weitere Angaben von Ihnen. Bitte nennen Sie mir Ihre Anschrift.“
AB: „Zillebogen x, yyyyy Zossen“
Gesprächspartenrin: „Ich benötige noch Ihre Personalausweis-Nr.“
AB: „xxxxxxxx“
Gesprächspartenrin: „Sie bekommen die Adresse des Standortes Ihres Fahrzeuges gegen Zahlung von 219,50 €. Diesen Betrag können Sie in Bar oder per EC-Karte bei einem Herren ganz in Ihrer Nähe bezahlen.“
AB: „Ich habe keine EC-Karte dabei und auch den Geldbetrag in dieser Höhe habe ich nicht dabei.“
Gesprächspartnerin: „Dann sollten Sie jemand aus Ihrer Familie bitten, Ihnen auszuhelfen oder Sie fahren mit
öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause und kommen morgen wieder.“
AB: „Ich bitte Sie einen anderen Weg zu finden, da ich beruflich auf das Auto angewiesen bin.“
Gesprächspartnerin: „Ich sehe leider keine andere Möglichkeit.“
AB: „An wen kann ich mich wenden?“
Gesprächspartnerin: „Auf dem Parplatz steht ein grüner KIA. Wenden Sie sich an den darin sitzenden Herren.“
Als ich den KIA und den darin sitzenden Herren gefunden habe standen vor mir noch drei weitere Kunden des Discounters deren Fahrzeuge abgeschleppt wurden. Als ich an der Reihe war, erklärte ich zunächst, dass ich soviel Geld nicht in bar dabei habe und auch keine EC-Karte dabei habe. Der Mann im KIA verwies auf die besagte 0180… Telefon-Nr. und erklärte, dass er nichts machen könne.
Ich versuchte die Bezahlung mit meiner VISA Karte. Das gelang nicht da diese Kreditkarten duch das „Unternehmen“ nicht akzeptiert werden. Schließlich habe ich mit der EC-Karte bezahlt. Darauf hin hat der Mann im KIA die Adresse des Standortes meines Autos handschriftlich auf die Rückseite der ausgestellten Quittung geschrieben. Das Auto war am beschriebenen Standort, ca. 2-3 km entfernt vom ursprünglichen Parkplatz abgestellt.
Kurz nach 19:00 Uhr war ich wieder im Besitz meines Autos, allerdings um 219,50 € und die Höhe der Gesprächsgebühr (D1-Funknetz zur 01805… ) ärmer und um eine schmerzhafte Erfahrung mit Zweifeln an der Rechtmässigkeit reicher.
Tags: Abzocke, Kundenfreundlichkeit, Parken